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Le camp d’internés 1914-1919
Le camp d’internés 1914-1919

Dieser Internet-Auftritt verfolgt das Ziel, möglichst viele Informationen über das Internierungslager auf der Ile Longue zusammenzustellen, damit Historiker und Nachkommen der Internierten sich ein Bild von den Realitäten dieses bisher wenig bekannten Lagers machen können - nicht zuletzt auch, um die bedeutenden kulturellen Leistungen der Lagerinsassen zu würdigen.

Le but de ce site est de prendre contact avec les familles des prisonniers allemands, autrichiens, hongrois, ottomans, alsaciens-lorrains... qui ont été internés, pendant la Première Guerre mondiale, dans le camp de l’Ile Longue (Finistère).

Der österreichische Dampfer „Gradac“
On-line gesetzt am 3. Juni 2015

von Gérard

Der österreichische Dampfer „Gradac“ mit Heimathafen Ragusa (heute Dubrovnik in Kroatien) befindet sich auf der Überfahrt von Taganrog (russischer Hafen im Schwarzen Meer) nach Antwerpen, als er nach einer Zwischenlandung vom 21. zum 22. Juli 1914 im türkischen Zounguldak am 7. August 1914 auf 40° nördlicher Breite und 4°30 westlicher Länge vom französischen Kreuzer „Desaix“ aufgebracht wird. Neben der Beschlagnahmung von 4 800 t Linsen, Hirse und Gerste werden auch die sechs Offiziere und die 18 Mann Besatzung festgenommen. Der Kapitän Anton Batinic wird sieben Monate auf Ile Longue verbringen. Auch drei Mitglieder seiner Besatzung werden in diesem Lager interniert.

Protokoll der Aufbringung, verfasst vom Marine-Kommissar Arman Le Hénaff

Am 7. August 1914, um 9 Uhr abends, auf 40,5° nördlicher Breite und 49° westlicher Länge, begab ich, der Unterzeichnete, Le Hénaff, Armand Antoine, Marine-Kommissar 1. Klasse, mich entsprechend einem Befehl des Kommandanten, an Bord des österreichischen Dampfers Gradac, Heimathafen Ragusa, auf dem Weg von Tangarog nach Antwerpen und Rotterdam, nach einem Zwischenhalt am 20. und 31. Juli in Zoungundlak (Türkei), unter dem Kommando des Herrn Batinic.

Nachdem das genannte Schiff zum Stoppen aufgefordert und mittels der Bordpapiere festgestellt worden war, dass es österreichisch war und ca. 8000 t Linsen, Hirse, Gerste und Weizen (insgesamt mehr als die Hälfte der gesamten Ladung) in die Bestimmungshäfen Antwerpen und Rotterdam transportieren sollte, erklärte ich das Schiff als beschlagnahmt, um in einem Hafen überführt zu werden und ließ mir die folgenden Bordpapiere aushändigen:

  1. Certificato di Registro
  2. Ruolo d’Equipagho
  3. 27 Konnossements af den Namen Louis Dreyfus et Cie
  4. Certificato di Stazaturo
  5. Gesundheitspässe
  6. Quittungen der Leuchtturmgesellschaft
  7. Verschiedene Bescheinigungen (Canal de Suez - Llyod register - Bureau Véritas - Reçu de douane - certificat de tonnage - Bulletin d’essai)
  8. Journal de navigation au long cours
  9. Bordbuch

Alle wurden in einem ordnungsgemäß verschlossenen Paket übernommen. Ich stellte überdies eine Liste mit den Bordpapieren auf, mit einer summarischen Bestandsaufnahme des Schiffes, der Ladung, der Gelder sowie der nautischen Geräte, die dem Kapitän und der Mannschaft gehörten.Ich ließ die Laderäume verschließen und elf Siegel anbringen. Dazu aufgefordert, setzte auch der Kapitän der Gradac sein Siegel auf die Pakete mit den Schiffspapieren.

Über all das vorstehend Berichtete verfasste ich dieses Protokoll in doppelter Ausführung, deren eine dem Kapitän der Gradac ausgehändigt wurde. Letzterer hat nach Lektüre das Protokoll mit mir zusammen unterzeichnet.

Gez. Batinic und Le Hénaff.

Quellen :
Service historique de la défense (marine), SSEa 397
Archives départementales du Finistère 9 R 90 et 9 R 92


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