Hauptbanner
Le camp d’internés 1914-1919
Le camp d’internés 1914-1919

Dieser Internet-Auftritt verfolgt das Ziel, möglichst viele Informationen über das Internierungslager auf der Ile Longue zusammenzustellen, damit Historiker und Nachkommen der Internierten sich ein Bild von den Realitäten dieses bisher wenig bekannten Lagers machen können - nicht zuletzt auch, um die bedeutenden kulturellen Leistungen der Lagerinsassen zu würdigen.

Le but de ce site est de prendre contact avec les familles des prisonniers allemands, autrichiens, hongrois, ottomans, alsaciens-lorrains... qui ont été internés, pendant la Première Guerre mondiale, dans le camp de l’Ile Longue (Finistère).

Schule, Ausbildung, Studium
On-line gesetzt am 17. Dezember 2012
zuletzt geändert am 30. November 2014

von Christophe

Der in der Lagerzeitung „Die Insel-Woche“ vom 15. April 1917 erschienene Artikel „Unsere Lagerbücherei“ gibt einen guten Überblick über den Bereich des Schul- und Ausbildungswesens im Lager.

Dort lesen wir beispielsweise:

„Die Leitung unserer Bücherei hat sich aber durchaus nicht auf ihr eigentliches Arbeitsfeld beschränkt. Im August vorigen Jahres rief sie die Vorträge ins Leben, die ein- bis zweimal wöchentlich gehalten werden und recht vielseitige Stoffe in interessanter Weise behandeln. Erweitert haben sich die Vorträge dann zu ganzen Vortragskursen, in denen besondere Gebiete des Rechtswesens, des Handels- und Wirtschaftslebens, der Technik usw. ausführlich dargeboten werden. Im engsten Zusammenhang damit steht unsere Schuleinrichtung mit ihren Kursen für Anfänger und Fortgeschrittene in fremden Sprachen, für Deutsch, Rechnen, Geographie, Schiffahrtswesen usw.“

Aus einer Statistik für die Jahre 1917 und 1918 (Quelle: Das Unterrichtswesen auf Île Longue (Finistère), Broschüre herausgegeben vom Deutschen Hilfsausschuß und vom Ausschuß für das Unterrichtswesen der deutschen Zivilgefangenen auf Île Longue, 1918 – Arch. Départ. Finstère 9 R 33) geht hervor, dass insgesamt 59 Fächer von 40 Lehrern unterrichtet wurden. Die Lagerzeitung, die sich, ihren Grundprinzipien treu, als Anreger des kulturellen Lebens versteht, veröffentlicht in ihrer Nummer 4 vom 29. April 1917 einen langen Artikel über das Erlernen von Fremdsprachen. „Zum Sprachstudium“ (art - 76). Darin z. B. die folgende persönliche Stellungnahme des Verfassers:

„Ich möchte sagen, dass gerade die Gefangenschaft sich dazu eignet, dafür zu sorgen, später etwas Positives mit nach Hause zu nehmen. Und da ist es wieder besonders Île Longue, wo man wohl wie in keinem anderen Lager die Vorbedingungen für sprachliche Ausbildung in so reichem Masse beisammen hat: Lehrmittel, Lehrer, Fortgeschrittene und Perfekte. Fast jede grosse Sprache hat hier ihre Vertreter.“

Und in einem der folgenden Abschnitte:

„Wann sollen wir denn anfangen? Ich antworte: Heute! Ich höre schon die ganz Schlauen: „Na, der Krieg ist ja doch bald zu Ende! Es lohnt nicht mehr!“ Nun, seit wir in Gefangenschaft geraten sind, hat es nicht an Kameraden gefehlt, die mit allerlei nationalökonomischen, gefühlsmässigen und selbst verstandesmässigen Argumenten unter Einsetzung ihrer ganzen Person behaupteten: „Der Krieg kann nicht mehr lange dauern!“ Ja, wenn jeder sich damit abgefunden hätte, so würde keiner was Rechtes begonnen haben. Wohl dem, der also zeitig mit irgend etwas angefangen hat! Dabei ist es nun ganz gleichgültig für die innere Befriedigung, ob der eine lieber Buchhaltung, Stenographie oder irgend eine Sprache zu treiben begann.“

Mehr dazu in „Die Insel-Woche“, 2. Folge, 1. Jahrgang Nr. 29 (art. 101) – dort auch (S. 2) eine Liste aller Unterrichtsfächer.

Außerdem: Artikel „Enseignement et Formation“ (mit Illustrationen) in „Avel Gornog“ Nr. 19, Juli 2009.


AufzählungszeichenKontakt AufzählungszeichenRedaktion Aufzählungszeichen RSS

2012-2024 © Le camp d’internés 1914-1919 - Alle Rechte vorbehalten
Oben
Website aufgestellt mit SPIP
mit dem Skelett ESCAL 5.0.15