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Le camp d’internés 1914-1919
Le camp d’internés 1914-1919

Dieser Internet-Auftritt verfolgt das Ziel, möglichst viele Informationen über das Internierungslager auf der Ile Longue zusammenzustellen, damit Historiker und Nachkommen der Internierten sich ein Bild von den Realitäten dieses bisher wenig bekannten Lagers machen können - nicht zuletzt auch, um die bedeutenden kulturellen Leistungen der Lagerinsassen zu würdigen.

Le but de ce site est de prendre contact avec les familles des prisonniers allemands, autrichiens, hongrois, ottomans, alsaciens-lorrains... qui ont été internés, pendant la Première Guerre mondiale, dans le camp de l’Ile Longue (Finistère).

Das neue Theater
On-line gesetzt am 18. Oktober 2013
zuletzt geändert am 21. Juni 2015

von Christophe

Rücktritt von G.W. Pabst

Dank den Nachforschungen im Deutschen Historischen Museum (DHM) Berlin von Frau Ursula Burkert, einer Tochter des Internierten Carl Röthemeyer, konnten wir unsere Sammlung der Lagerzeitung „Die Insel-Woche“ um zwei Nummern ergänzen:

  • „Die Insel-Woche“ II-1-37 (2. Folge, 1. Jahrgang, Nummer 37),
  • „Die Insel-Woche“ II-2-06 (2. Folge, 2. Jahrgang, Nummer 06).

In der letzt genannten Nummer erfahren wir, dass der Theaterregisseur G. W. Pabst zusammen mit dem Theaterdirektor O. A. Wild und dem Bühnenmaler L. Primavesi im Mai 1918 von ihren Posten am Theater zurückgetreten waren. In der Zeitung steht nichts über die Gründe für diesen gemeinsamen Rücktritt.

In einer im Mai 1918 auf Ile Longue herausgegebenen vierseitigen Schrift mit dem Titel „Das neue Theater“ (ebenfalls von Ursula Burkert im DHM entdeckt) äußert sich die neue Theaterdirektion mit dem folgenden Kommentar selbst zu diesem Vorgang:

„... Ein Laientheater – ohne jede fachmännische Kraft ! Spielleiter, Bühnenmaler, Theaterschneider mit ihren Erfahrungen und ihrem Können hatten das scheinbar sinkende Schiff verlassen und alles schien verloren ! Was war da noch selbst vom ehrlichsten Willen zu erwarten ? Höchstens ein feierliches Begräbnis erster Klasse ! Aber da zeigte sich’s, daß unser Theater schon zu sehr ein Stück lebendiger Kultur geworden war, als daß es sich ohne Rettungsversuch hätte umbringen lassen.“

Eine neue Führungsgruppe hat sich also sofort gebildet und ist ans Werk gegangen – sie tut es, ohne jede (mindestens öffentliche) Polemik gegenüber den Vorgängern. Zeigt sich hier einmal mehr der besondere, friedfertige und versöhnungsbereite, Geist, der im Lager Île Longue zu herrschen scheint, jedenfalls aber für die Lagerzeitung „Die Insel-Woche“ kennzeichnend ist?

Der neuen Leitung gehören an:

  • als Theaterdirektor : Dr. L. Manheim
  • als Spielleiter (Regisseur) : K. Ratzlow
  • als Dramaturg : Fr. Hommel
  • und als Bühnenmaler der ungarische Maler und Bildhauer P. v. Kovacs.

Wie die ersten, in „Das neue Theater“ veröffentlichten Besprechungen zeigen, gelingt es den neuen Leitern, die freilich auf die schon unter Pabst aktiven Schauspieler zählen können, auf Anhieb, an die Erfolge der Vorgänger anzuknüpfen.


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