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Le camp d’internés 1914-1919
Le camp d’internés 1914-1919

Dieser Internet-Auftritt verfolgt das Ziel, möglichst viele Informationen über das Internierungslager auf der Ile Longue zusammenzustellen, damit Historiker und Nachkommen der Internierten sich ein Bild von den Realitäten dieses bisher wenig bekannten Lagers machen können - nicht zuletzt auch, um die bedeutenden kulturellen Leistungen der Lagerinsassen zu würdigen.

Le but de ce site est de prendre contact avec les familles des prisonniers allemands, autrichiens, hongrois, ottomans, alsaciens-lorrains... qui ont été internés, pendant la Première Guerre mondiale, dans le camp de l’Ile Longue (Finistère).

Edmund Kowalski (D)
On-line gesetzt am 13. Juli 2012
zuletzt geändert am 22. September 2020

von Christophe

Nach dem Verbot der Lagerzeitung „Die Insel-Woche“ durch den Lagerkommandanten Alleau am 28. Januar 1916 ist es der deutsche Internierte Edmund Kowalski, der vom Präfekten des Départements Finistère die Erlaubnis (siehe Telegramm des Präfekten an den Unter-Präfekten in Brest vom 17. März 1917) erhält, eine neue Lagerzeitung herauszugeben. Als Herausgeber dieser zweiten Folge der Insel-Woche zählt Edmund Kowalski zweifellos zu den einflussreichsten Internierten des Lagers.

Er hat diese Funktion während der ganzen Erscheinungszeit der zweiten Folge der „Insel-Woche“ ausgeübt: Tatsächlich steht sein Name im Titel aller Nummern dieser zweiten Folge, des ersten wie des zweiten Jahrgangs (vgl. z. B. die N° 1).

Aber wie erklärt es sich, dass ausgerechnet er, ein deutscher Kaufmann, der als Passagier der „Nieuw Amsterdam“ auf der Rückreise aus Guatemala in Gefangenschaft geriet, mit der Verantwortung für die Herausgabe der Lagerzeitung betraut wird? Und welche Rolle spielt er tatsächlich in der Gruppe der Redakteure?

Diese Fragen können wir nicht beantworten, weil wir, was seine Person betrifft, allein über die Angaben im Personalblatt des Départements-Archivs (N° 9 R 104) verfügen. Um jedoch den Geist der Lagerzeitung und deren vermuteten Einfluss auf die allgemeine Stimmung im Lager besser erfassen zu können, wäre es wünschenswert, ein tiefer gehendes Bild von diesem herausragenden Internierten zu besitzen.

Aber Edmund Kowalski, am 6 April 1888 im ostpreußischen Bromberg, heute Bydgoszcz in Polen, geboren, aus seiner Heimat nach Mittelamerika ausgewandert, zeigt auf beispielhafte Weise, wie schwer es ist, Auskünfte zur Person der deutschen Internierten des Lagers Île Longue zu erhalten. Eine Schwierigkeit, die überraschend erscheint, es in Wirklichkeit aber nicht ist, wenn man an die ungeheueren Erschütterungen der zwei Weltkriege denkt, die die deutsche Gesellschaft tief und dauerhaft geprägt haben: Die unzähligen Todesfälle, die Zerstörungen, Vertreibungen, Umsiedlungen und Trennungen bedeuten auch einen Bruch mit der Vergangenheit und, damit verbunden, einen großen Verlust an Erinnerung.

Was nun „unsere“ Internierten im Besonderen betrifft, so sind sie alle im 19. Jahrhundert geboren, oft in Staaten oder Provinzen, die heute politisch nicht mehr existieren, manchmal in Städten, die nicht mehr zu Deutschland gehören. Viele von sind ausgewandert, haben sich damit von ihren Familien entfernt und nur ungewisse Erinnerungen hinterlassen.

Auf der Suche nach Auskünften über Edmund Kowalski jedenfalls sind alle unsere Anfragen an Ämter und Organisationen, in Deutschland wie in Polen, zwar nicht unbeantwortet, aber dennoch erfolglos geblieben.

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