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Le camp d’internés 1914-1919
Le camp d’internés 1914-1919

Dieser Internet-Auftritt verfolgt das Ziel, möglichst viele Informationen über das Internierungslager auf der Ile Longue zusammenzustellen, damit Historiker und Nachkommen der Internierten sich ein Bild von den Realitäten dieses bisher wenig bekannten Lagers machen können - nicht zuletzt auch, um die bedeutenden kulturellen Leistungen der Lagerinsassen zu würdigen.

Le but de ce site est de prendre contact avec les familles des prisonniers allemands, autrichiens, hongrois, ottomans, alsaciens-lorrains... qui ont été internés, pendant la Première Guerre mondiale, dans le camp de l’Ile Longue (Finistère).

Kaserne
On-line gesetzt am 10. Januar 2019

von Gérard
Die Kaserne außerhalb des Lagers

Das Lager wird von Soldaten des 87. Territorialen Infanterieregiments (87e régiment d’infanterie territoriale) bewacht. Die Bewachung erfolgt nur außerhalb des Lagerzauns. Bei dieser militärischen Bewachung bleibt es auch nach dem Übergang der Zuständigkeit für das Lager vom Kriegsministerium zum Innenministerium. Anfänglich stehen für die Bewachung etwa 330 Soldaten und Offiziere zur Verfügung, sie reduziert sich auf etwa 230 im Dezember 1916, 170 im Februar 1917 und 130 im Februar 1918 [1], da die Kräfte dringend als Ersatz an der Front benötigt werden.

Die Kaserne der Wachmannschaft liegt außerhalb des umzäunten Lagers an dessen südlichem Rand. Sie be-steht aus vier Baracken für Mannschaften und Offiziere, einem Küchengebäude, einer Waschbaracke, die möglicherweise auch Duschen enthält, und einer Latrinenbaracke. Das Kasernengelände ist mit einem einfachen Stacheldraht umzäunt.

Mannschaftsbaracken

Kaserne, links die Mannschaftsbaracken, rechts die Küche

Die vier Mannschaftsbaracken haben eine Länge von jeweils 42 m Länge und eine Breite 6,80 m. Sie stehen auf einem Fundament aus Natursteinmauerwerk. Die Außenwände sind doppelt beplankt, innen gibt es eine weiter Bretterverkleidung. In jeder Giebelwand gibt es eine Tür und in jeder Längswand je zwei Türen und sieben Fenster. Jede Baracke ist in drei Räume aufgeteilt. An den Giebeln gibt es jeweils einen kleineren Raum für die Unteroffiziere. Der mittlere größere Raum ist für bis zu 80 Soldaten ausgelegt. Er ist mit 4 Doppelreihen Feldbetten mit Gepäckbrettern über den Betten ausgestattet. Außerdem gibt es acht Bänke von je 2 m Länge und acht Waffenständer für je zehn Gewehre. Diese Mannschaftsbaracken sind deutlich solider gegen Regen und Wind gebaut, als die Mannschaftsbaracken der Internierten. Allerdings fällt auf, dass es keine Tische gibt.

Küche und Nebengebäude

Südlich der Mannschaftsbaracken steht die Küchenbaracke mit einer Länge von 6,85 m und einer Breite von 8,25 m. Sie hat einen Zementboden. Die Längswände sind in einfacher Verschalung, die Giebelwände in Dop-pelverschalung ausgeführt. Sie verfügt über zwei Türen und vier Fenster.

Die Küche ist mit vier Kochkesseln mit je 173 Litern Fassungsvermögen und einem weiteren Kochherd von 60 cm Breite für die Unteroffiziere ausgestattet. Auf einem Ofen gibt es einen Perkolator [2] für die Kaffeebereitung. Die restliche Ausstattung besteht aus zwei Tischen und Wandregalen. Am Südgiebel der Küche befindet sich ein Holzanbau mit den Abmessungen 6,80 m x 3,15 m der als Metzgerei genutzt wird. Er hat einen Ze-mentboden.

Neben der Küche steht eine teilweise offene Baracke mit den Massen 6 m x 6 m, die zum Wäschetrocknen, aber auch für Küchenarbeiten genutzt wird.

Waschbaracke und Werkstatt

Ebenfalls südlich der Mannschaftsbaracken, allerdings deutlich von der Küchenbaracke abgesetzt, befindet sich die Waschbaracke der Mannschaften. Sie hat eine Länge von 15 m und eine Breite von 4 m und ist einen großen und einen kleinen Raum geteilt. Sie ist mit einem Zementboden ausgestattet.

Im großen Raum steht in der Mitte ein Eisengestell mit 25 Wasserhähnen. Auf halber Höhe des Gestells ist eine doppelte Holzwanne angebracht. Unter den Wannen sorgen zwei Rinnen für die Ableitung des Abwassers. Im kleineren Raum am Westgiebel befindet sich eine kleine Schreinerei, die durch eine Trennwand und eine Tür abgeschlossen ist. Vermutlich ist dieser Raum später in einen Duschraum umgewandelt worden – zumindest ergibt sich dies aus dem Lageplan.

Vor jedem Giebel befindet sich auf einer Rahmenkonstruktion ein Warmwasserbereiter mit je ca. 1 000 Litern Fassungsvermögen.

Aborte

Östlich der Waschbaracke steht die Latrine mit sieben Abteilen. Davon sind zwei für die Unteroffiziere reserviert. Die Konstruktion entspricht im Wesentlichen den Latrinen im Lager.

Feuerschutz und Wasserversorgung

Um im Falle eines Brandes an Ort und Stelle Löschwasser zur Verfügung zu haben sind an den Ecken der großen Baracken insgesamt 17 Wasserfässer eingelassen, die das Regenwasser der Dächer sammeln. Am Nordgiebel der Küche befindet sich ein Wasserhahn, der an die Wasserleitung von St. Fiacre angeschlossen ist.


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